Alles, was Du über das Lieferkettengesetz wissen musst
Neue Regeln für mehr Verantwortung in der Wirtschaft
In Deutschland und auf EU-Ebene wurden neue Regelungen eingeführt, um Unternehmen zu mehr Verantwortung und Transparenz in ihren globalen Lieferketten zu verpflichten. Die sogenannten Lieferkettengesetze sollen Unternehmen dazu verpflichtet, entlang ihrer Lieferkette Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu vermeiden. Sie sollen sicherstellen, dass Unternehmen Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und menschenrechtliche Standards einhalten.
Aber was bedeutet das eigentlich genau?
Das deutsche Lieferkettengesetz
Das deutsche Lieferkettengesetz, auch bekannt als Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, verlangt von großen Unternehmen, ihre Lieferketten auf menschenrechtliche und Umweltstandards zu überprüfen. Ziel ist es, Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Umweltverschmutzung entlang der gesamten Produktionskette zu bekämpfen. Unternehmen müssen Risikoanalysen durchführen, Maßnahmen zur Prävention ergreifen und Bericht erstatten.
Das EU-Lieferkettengesetz im Vergleich
Auf EU-Ebene wurde ebenfalls Anfang 2024 ein Lieferkettengesetz verabschiedet. Es beinhaltet ähnliche Anforderungen wie das deutsche Gesetz, gilt jedoch für alle EU-Mitgliedstaaten gelten. Der Hauptunterschied liegt in der Reichweite der Regelungen und der Zuständigkeit für die Überwachung und Durchsetzung. Im Gegensatz zum deutschen Lieferkettengesetz gibt es bei der EU-Richlinie eine zivilrechtliche Haftbarkeit für Verstöße gegen Menschenrechte und Umweltauflagen.
Die Ziele des Lieferkettengesetzes
Durch das Lieferkettengesetz werden Unternehmen dazu verpflichtet, Risiken in ihren Lieferketten zu identifizieren, Maßnahmen zur Prävention von Menschenrechtsverletzungen zu ergreifen und transparent über ihre Bemühungen zu berichten. Dies kann dazu beitragen, Arbeitsbedingungen zu verbessern, Kinderarbeit zu bekämpfen und Umweltschäden zu reduzieren. Die Hauptziele des Gesetzes sind die Stärkung der Menschenrechte, die Förderung nachhaltiger Produktion und die Schaffung fairer Arbeitsbedingungen weltweit. Durch mehr Transparenz sollen Verstöße gegen soziale und ökologische Standards aufgedeckt und somit in Zukunft vermieden werden.
Kritik an den Lieferkettengesetzen
Kritisiert wird das Lieferkettengesetz zum Einen von Unternehmensverbänden und Wirtschaftsvertretern, die argumentieren, dass es zu bürokratisch sei und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beeinträchtigen könnte. Einige NGOs und Menschenrechtsorganisationen fordern hingegen strengere Sanktionen für Unternehmen, die gegen die Vorschriften verstoßen. Die EU-Lieferkettengesetz in seiner jetzigen Form wurde sehr stark abgeschwächt und betrifft nur sehr große Unternehmen. Außerdem hat es einige Schlupflöcher, die Raum für Greenwasching lassen.
Was wird sich ändern durch das Lieferkettengesetz?
Trotz Kritik wird das Lieferkettengesetz insgesamt als wichtiger Schritt hin zu mehr sozialer und ökologischer Verantwortung von Unternehmen gesehen. Durch das Lieferkettengesetz werden Unternehmen dazu gezwungen, ihre Geschäftspraktiken zu überdenken und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Dies könnte langfristig zu einer Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Umweltschutz führen auch wenn es noch Diskussionen über die genaue Ausgestaltung und Wirksamkeit des Gesetzes gibt.
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